Geballtes Wissen unterwegs – Drei neue Stadtführer in Salzkotten

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Die Geschichte einer Stadt in Büchern und Texten zu bewahren, ist nicht nur eine gute Sache, sondern Verpflichtung einer jeden Generation. Denn die Geschichte einer Stadt formt auch deren Zukunft. Viel spannender ist es aber für jeden Einheimischen und Besucher, Stadtgeschichte wahrhaft zu erleben. Und für ein solches Erlebnis Stadtgeschichte stehen Stadtführer bereit.

In Salzkotten zeichnete sich jedoch ein Nachwuchsproblem ab. Es wurde immer schwieriger, Anfragen nach einer Stadtführung zu erfüllen und kompetente Kenner der Heimat mit den Gruppen auf den Weg zu schicken. Der Heimatverein Salzkotten hat diesen Engpass nun jedoch mit Bravour behoben und sein Team mit drei neuen Stadtführern aufstocken können.

Zu den bewährten Kräften sind Dr. Manfred Werner, Reinhard Kamp und Gunnar Klinge hinzugestoßen. Ab sofort macht sich damit ein gut gemischtes Fachteam auf den Weg, das Interessierte auf einem Rundgang begleitet und dabei ein Licht aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln auf die Sälzerstadt wirft.

Heimatvereins-Vorsitzende weiter dabei

Weiterhin mit dabei ist auch die Vorsitzende des Heimatvereins und Historikerin Marianne Witt-Stuhr, die den Schwerpunkt mittelalterliche Geschichte abdecken wird. In ihrer Broschüre „Kanonen und Pest – Schicksal der Stadt Salzkotten im Dreißigjährigen Krieg“ hat sie ihre Kompetenz bereits nachhaltig unterstrichen.

Dr. Manfred Werner ist in Salzkotten als Vorsitzender der Bürgerstiftung und Mitglied des Sälzer Kollegiums bekannt. Er hat sich bei einem informativen Rundgang des Heimatvereins bereits einen ausführlichen eigenen Leitfaden für seine Führungen erarbeitet. Ebenso wie der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Salzkotten, Reinhard Kamp, der sich zudem bestens in der jüdischen Geschichte der Stadt auskennt.

Gunnar Klinge ist Leiter der Oberstufe in der Gesamtschule Salzkotten und will dort außerdem interessierte Jugendliche optimal informieren. Willi Vorwerk ist der gute Geist im Heimatverein, er gestaltet dort die monatlichen Infoabende und hat auch schon so manche Stadtführung übernommen. Schon oft hat er über das alte ostfriesische Dynastengeschlecht derer zu Innhausen und Knipphausen berichtet. Dodo zu Innhausen und Knipphausen war es nämlich, der 1633 im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) Salzkotten zerstörte.

Helmut Steines ist in Salzkotten ohnehin als wandelndes Geschichtsbuch der Stadt bekannt. Zusammen mit Heinz Fricke, Dr. Walter Hemmen und Ludwig Knust hat er das Buch „Archivbilder Salzkotten“ erarbeitet. Die „Stadtansichten von gestern und heute, von unten und oben“ hat er zusammen mit Winfried Henke und der Werbeagentur Hüppmeier gestaltet und kennt sich in seiner Heimat damit bestens aus. Steines wird jedoch demnächst ein wenig kürzer treten.

Brauchtumsforscherin und Kräuterexpertin

Der Kreis der Stadtführer schließt sich mit Brauchtumsforscherin und Kräuterexpertin Beate von Sobbe, die weit über die Stadtgrenzen hinaus als Fachfrau auf diesen Gebieten einen guten Namen hat. Zudem gestaltet sie in der Sälzerstadt originelle und informative Nachtwanderungen.

Bei einem gemeinsamen Rundgang durch die Altstadt war somit jede Menge Stadtwissen unterwegs. Neue und alte Stadtführer hatten reichlich informativen Gesprächsstoff und tauschten sich ausgiebig aus, so dass sie von der Johanneskirche über den Hexenturm bis zum Gradierwerk fast drei Stunden brauchten. So lange werden die Stadtführungen aber nicht dauern, sie sind mit eineinhalb Stunden angesetzt und werden über das Bürgerbüro der Stadt vermittelt.

Wichtig ist dem Team des Heimatvereins, künftigen Teilnehmern an Stadtführungen auch zu berichten, was beim Rundgang nicht zu sehen ist. Da gibt es etwa mit der Sültsoid zwischen Upsprunge und Salzkotten das einzige noch erhaltene Salzflora-Gebiet im nordwestdeutschen Binnenland.

Ebenso werden das Wasserschlösschen Dreckburg oder die Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen an der Paderborner Straße, die schon mehr als 160 Jahren segensreich in Salzkotten wirkt, bei den künftigen Führungen nicht ohne Erwähnung bleiben.

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