Die Dreckburg
Eine Festung feiert ihren 650. Geburtstag
Detail vom Jungbrunnenfresko
Vor den Toren Salzkottens befindet sich eine Turmburg aus dem 14. Jahrhundert, die Dreckburg. Die Stadt Salzkotten erwarb im Jahr 2000 dieses mittelalterliche Gebäude zusammen mit zahlreichen Wirtschaftsbauten aus dem 19. und 20. Jahrhundert von der Familie von Westphalen. Noch heute ist diese Burg in ihrer ursprünglichen Form erhalten.
Zu Recht – oder besser zum Glück – ist das architekturgeschichtlich bedeutsame Bauwerk nach dem Kauf aus Adelsbesitz in den Blickpunkt der Denkmalpflege gerückt. Eine zentrale Aufgabe der Denkmalschützer wird die Erforschung der Baugeschichte der Dreckburg sein. Im Herbst 2001 hat die Dreckburg erneut ihren Besitzer gewechselt. Die Stadt Salzkotten verkaufte das historische Gebäude an den Architekten und Künstler Erhard Christiani.Er hat die Burgmit viel Liebe zum Detail restauriert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und wird im Jahr 2008 zum 650-jährigen Jubiläum mit einem mittelalterlichen Fest und einer eigenen Ausstellung zu Geschichte der Burg allen Besuchern präsentiert.
Neben der Baugeschichte hat die Dreckburg auch kunstgeschichtlich einiges zu bieten: im obersten Geschoss des Turmhauses befindet sich heute noch eine erstaunlich gut erhaltene renaissancezeitliche Wandmalerei mit dem Motiv eines Jungbrunnens.
Der Jungbrunnen war in der Übergangszeit vom Spätmittelalter zur frühen Neuzeit, also der Zeit zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert ein beliebtes allegorisches Motiv. Die Grundlage für die künstlerische Gestaltung dieses Themas bildeten die Sehnsüchte von immerwährender Jugend und der daraus resultierenden Überwindung menschlicher Vergänglichkeit. Vermutlich entstand das Wandgemälde um 1550. Zu dieser Zeit gehörte die Dreckburg der Familie von Hörde zu Boke. Bislang ist der “Saltkottener” Jungbrunnen einzigartig im Gebiet nördlich der Alpen.