Das Zugunglück in der Osternacht 1945

Forscht weiter: Rainer Wester aus Upsprunge. FOTO:ROHLF, Neue Westfälische

Forscht weiter: Rainer Wester aus Upsprunge. FOTO:ROHLF, Neue Westfälische

Über ein besonderes Unglück auf der Bahnstrecke zwischen Geseke und Salzkotten ging es bei einem Vortrag des Heimatvereins Salzkotten am 29. Oktober 2010. Im Rahmen des 160jährigen Geburtstages sprach Rainer Wester über ein Zugunglück , welches der Öffentlichkeit über sechs Jahrzehnte nahezu verborgen geblieben ist. In der Osternacht 1945 fuhr gegen Mitternacht ein Bauzug, der sich mit zahlreichen Personen in den Harz absetzen wollte, auf zwei am Waldrand stehende Lokomotiven auf. Es gab mehrere Tote und zahlreiche Verletzte. Die Verunglückten konnten aufgrund der Kriegswirren erst eine Woche später geborgen und begraben werden. Über die Recherche konnten Schicksale geklärt werden, denn auch 65 Jahre nach dem Unglück wussten einige Nachfahren immer noch nicht, was mit ihren Vorfahren, die Amerikaner standen in jener Nacht gerade in Salzkotten, passiert ist. Rainer Wester berichtete vor 59 Gästen im Polizeimuseum in Salzkotten von seiner spannenden Recherche und nahm die Zuhörer mit auf eine Zeitreise ins Frühjahr 1945.

Presseecho

Gleich mehrere neue Ansatzpunkte für seine Recherche zum mysteriösen Zugunglück zwischen Salzkotten und Geseke Ostern 1945 hat Rainer Wester durch die Veröffentlichung seines Aufrufs bekommen: So sollen sechs Tote damals in einem Massengrab in Salzkotten beerdigt worden sein. Auch einen Namen dazu hat er bereits erhalten– ebenso Telefonnummern von damaligen Anwohnern aus dem Stadtwald, wo das Unglück geschah. Ein Tipp kam von einem Anrufer, den Bergungsbericht der US-Armee von damals anzufordern, die sich nach Kriegsende um die beiden demolierten Züge gekümmert hatten. „Ich will versuchen, die Einheit von damals ausfindig zu machen.“ Wester will zudem im Stadtarchiv Geseke weiterforschen, wo es eine Skizze aus dem Stadtwald geben soll, in der auch der eine Woche zuvor abgestürzte Flieger verzeichnet wurde. Der Upsprunger beschreibt seine Forschung so: „Von meinem Puzzle mit 100 Teilen liegen etwa 40 – einige gehören aber gar nicht hier rein.“ So werde in der Verner Chronik fälschlicherweise von einer falschen Weichenstellung als Ursache geschrieben. „Die Züge sind nicht frontal aufeinander, sondern hintereinander aufgefahren.“ Für ihn wichtig: „Die Toten von damals sollen einen Namen bekommen, ich möchte Angehörige finden.“  (Quelle: Neue Westfälische, 10. April 2010)

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