Premiere gelungen
Die Premiere der „Sälzer Stadttour“ am letzten Mittwoch ist bestens gelungen, die über 50 Teilnehmer waren begeistert und die Offiziellen mehr als zufrieden. Am Heimathaus wurden die Teilnehmer gleich dreifach begrüßt. Bürgermeister Michael Dreier unterstrich, dass die Stadt in enger Zusammenarbeit mit dem Heimat- und Verkehrsverein sowie dem Sälzerkollegium die Salzgeschichte der Stadt wieder in den Blickpunkt rücken will – wie einst in den Mauern der Stadt aus Sole Salz wurde, soll wieder erlebbar werden. Regionalmanager Hans-Jürgen Altrogge (Südliches Paderborner Land) begrüßte, dass Salzkotten bei der Bildungsoffensive „Stadt- und Landtouren – Wirtschaft in der Region erleben“ mit eingestiegen ist und ein Eckpfeiler für das südliche Paderborner Land werden kann. „Dieses Pilotprojekt, was wir in Kooperation mit der Bürgerinitiative Lebenswertes Bördeland und Diemeltal e.V. bereits erfolgreich auf den Weg gebracht haben, soll möglichst vielen Menschen die Möglichkeit geben, einen tieferen Einblick in die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verflechtungen regionalen Wirtschaftens in ihrer Heimatregion früher und heute zu bekommen“ so Altrogge abschließend, wobei er schmackhafte Kleinigkeiten aus der Region servieren ließ. Heimatvereinsvorsitzende Marianne Witt-Stuhr ging kurz auf das entstehende Salzmuseum ein und streifte die Salzgeschichte und deren Bedeutung für die Identität der Sälzerstadt gestern, heute und morgen. Dann startete sie zusammen mit Helmut Steines den Salzpfad durch die Innenstadt, während am Kütfelsen schon die Siedepfanne zur Demonstration brodelte. Dass die Sälzer auch in der Stadtkirche St. Johannes mit dem Sälzeraltar, dem 24armigen Bronzeleuchter von 1664 und der Sälzerfackel ihre Spuren hinterlassen hatten, war selbst für einige Einheimische Neuland. Wie und wo die Sälzer in der Stadt lebten, wie der Kütfelsen über Jahrtausende durch Ablagerungen gewachsen ist und was das darauf stehende Pumpenhäuschen mit der Unitas-Quelle für eine Bedeutung hatte, überraschte ebenso. Von großem Interesse war natürlich die Geschichte von der Gradieranlage. Hier hatte Pfarrer Philipp Korte (1730 -1803), der wegen seiner großen Fähigkeiten auf dem Gebiet der Physik und Mechanik auch als Ingenieur im Priestergewand bezeichnet wurde, viel für die Rentabilität der Anlage getan. Seine Konstruktionen wurden auch in anderen Salzorten umgesetzt. Die Salzreise endete an der Siedepfanne, wo die Mitglieder des Sälzerkollegiums im Endstadium dabei waren, aus Sole Salz herzustellen. Werkmeister Dr. Klaus Michels erläuterte dabei den Verlauf des Siedens und betonte, dass die 24 Mitglieder ehrenamtlich fungieren, und alle Arbeiten aus Beiträgen und Spenden finanziert werden. „Unser Hauptziel ist es, wieder eine Solequelle durch artesischen Auftrieb sprudeln zu lassen“, so Michels abschließend. Josef Votsmeier aus Paderborn bedankte sich im Namen der Teilnehmer für die gute und informative Führung sowie für die Demonstration an der Siedepfanne. Manfred Metz aus Thüle unterstrich dies und ergänzte: „Nun weiß ich genau, wie aus 5 bis 7 Prozent Sole früher das Weiße Gold entstanden ist“. Reiner Meißner aus Salzkotten: „Ich bin in den Mauern unsere Stadt groß geworden und konnte heute trotzdem noch etwas Neues erfahren“ und seine Frau Maria ergänzte, „Selbst über unsere Stadtkirche weiß ich wieder etwas mehr“. Norbert Münster aus Haaren: „Wenn diese Aktion zur Regelmäßigkeit wird, ist das eine weitere Aktration für unsere Region. Mir hat die Führung ausgezeichnet gefallen und ich nehme einige Anregungen mit nach Haaren“. Krönender Abschluss war dann das „Sälzer Menü“, das Carsten Thiele im Hotel-Restaurant Sälzerhof servierte. Ein Genuss, den man nicht beschreiben kann, sondern erleben muss.