Dreckburg gibt Geheimnis preis

Ausstellung zur Geschichte des Bauwerks in der Winkelscheune eröffnet

VON VALERIE GERARDS

Freude über die umfangreiche Zusammenstellung (FOTO: VALERIE GERARDS)

Salzkotten. Am Mittwochabend wurden in der Winkelscheune anlässlich des 650. Geburtstag der Dreckburg die Tore für die Öffentlichkeit weit geöffnet: Bis zum 14. September wird dort eine abwechslungsreiche Ausstellung zur Geschichte der Burg und deren Bewohner gezeigt.

Der Heimatverein Salzkotten, die Stadt und Burgherr Erhard Christiani präsentieren nach zweijähriger Arbeit archäologische Funde, Zeittafeln, restaurierte Antiquitäten und Schriftstücke in den ehemaligen Stallungen der Burg.
Die Ausstellung umfasst etwa 200 Exponate, darunter die ersten Katasterkarten Salzkottens, auf der die Dreckburg eingezeichnet ist, silberne Kaffeeservices wegen des “Paderborner Kaffeelärms” im ausgehenden 18. Jahrhundert, Tafeln zur Baugeschichte und den Besitzern der Burg.

“Mir gefallen die archäologischen Exponate natürlich am besten”, schwärmt Archäologin Manuela Gieseke von Rüden, die zur Feierstunde in ihrem selbstgenähten mittelalterlichen Gewand erschienen war. “Aber der Deckelpokal ist eines der Prunkstücke der Ausstellung.”

Der gläserne Pokal aus der Zeit um 1770 trägt das Wappen des Fürstbischofs Wilhelm Anton von der Asseburg, der auch Christianis persönlicher Liebling sei. Einzig negativ aufgefallen sei der Fürstbischof den Paderbornern wegen seines Kaffeeverbots im 18. Jahrhundert. “Was müssen die das teure braune Zeug trinken, die können Bier trinken, wie ich auch”, zitierte der heutige Burgherr schmunzelnd seinen geschätzten Vorgänger.

Aber auch Christiani wurde an diesem Abend gelobt, bezeichnete Salzkottens Bürgermeister Michael Dreier es als “echten Glücksgriff”, dass Christiani die Burg gekauft habe. Fünf Jahre hat die Renovierung des Gemäuers gedauert, Christiani war immer dabei, hat selbst angepackt und ein Verfahren mitentwickelt, das Gemäuer trocken zu bekommen.

An den Ausspruch Leonardo da Vincis: “Es gibt immer einen anderen Weg” erinnerte die Vorsitzende des Heimatvereins, Marianne Witt-Stuhr: So hätten auch Salzkottener Jugendliche ehrenamtlich beim Brunnengraben auf dem Gelände tatkräftig mitgeholfen.

Neue Westfälische vom 8.8.2008
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