Geballtes Wissen unterwegs – Drei neue Stadtführer in Salzkotten

Donnerstag, 28. April 2022 17:28

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Die Geschichte einer Stadt in Büchern und Texten zu bewahren, ist nicht nur eine gute Sache, sondern Verpflichtung einer jeden Generation. Denn die Geschichte einer Stadt formt auch deren Zukunft. Viel spannender ist es aber für jeden Einheimischen und Besucher, Stadtgeschichte wahrhaft zu erleben. Und für ein solches Erlebnis Stadtgeschichte stehen Stadtführer bereit.

In Salzkotten zeichnete sich jedoch ein Nachwuchsproblem ab. Es wurde immer schwieriger, Anfragen nach einer Stadtführung zu erfüllen und kompetente Kenner der Heimat mit den Gruppen auf den Weg zu schicken. Der Heimatverein Salzkotten hat diesen Engpass nun jedoch mit Bravour behoben und sein Team mit drei neuen Stadtführern aufstocken können.

Zu den bewährten Kräften sind Dr. Manfred Werner, Reinhard Kamp und Gunnar Klinge hinzugestoßen. Ab sofort macht sich damit ein gut gemischtes Fachteam auf den Weg, das Interessierte auf einem Rundgang begleitet und dabei ein Licht aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln auf die Sälzerstadt wirft.

Heimatvereins-Vorsitzende weiter dabei

Weiterhin mit dabei ist auch die Vorsitzende des Heimatvereins und Historikerin Marianne Witt-Stuhr, die den Schwerpunkt mittelalterliche Geschichte abdecken wird. In ihrer Broschüre „Kanonen und Pest – Schicksal der Stadt Salzkotten im Dreißigjährigen Krieg“ hat sie ihre Kompetenz bereits nachhaltig unterstrichen.

Dr. Manfred Werner ist in Salzkotten als Vorsitzender der Bürgerstiftung und Mitglied des Sälzer Kollegiums bekannt. Er hat sich bei einem informativen Rundgang des Heimatvereins bereits einen ausführlichen eigenen Leitfaden für seine Führungen erarbeitet. Ebenso wie der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Salzkotten, Reinhard Kamp, der sich zudem bestens in der jüdischen Geschichte der Stadt auskennt.

Gunnar Klinge ist Leiter der Oberstufe in der Gesamtschule Salzkotten und will dort außerdem interessierte Jugendliche optimal informieren. Willi Vorwerk ist der gute Geist im Heimatverein, er gestaltet dort die monatlichen Infoabende und hat auch schon so manche Stadtführung übernommen. Schon oft hat er über das alte ostfriesische Dynastengeschlecht derer zu Innhausen und Knipphausen berichtet. Dodo zu Innhausen und Knipphausen war es nämlich, der 1633 im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) Salzkotten zerstörte.

Helmut Steines ist in Salzkotten ohnehin als wandelndes Geschichtsbuch der Stadt bekannt. Zusammen mit Heinz Fricke, Dr. Walter Hemmen und Ludwig Knust hat er das Buch „Archivbilder Salzkotten“ erarbeitet. Die „Stadtansichten von gestern und heute, von unten und oben“ hat er zusammen mit Winfried Henke und der Werbeagentur Hüppmeier gestaltet und kennt sich in seiner Heimat damit bestens aus. Steines wird jedoch demnächst ein wenig kürzer treten.

Brauchtumsforscherin und Kräuterexpertin

Der Kreis der Stadtführer schließt sich mit Brauchtumsforscherin und Kräuterexpertin Beate von Sobbe, die weit über die Stadtgrenzen hinaus als Fachfrau auf diesen Gebieten einen guten Namen hat. Zudem gestaltet sie in der Sälzerstadt originelle und informative Nachtwanderungen.

Bei einem gemeinsamen Rundgang durch die Altstadt war somit jede Menge Stadtwissen unterwegs. Neue und alte Stadtführer hatten reichlich informativen Gesprächsstoff und tauschten sich ausgiebig aus, so dass sie von der Johanneskirche über den Hexenturm bis zum Gradierwerk fast drei Stunden brauchten. So lange werden die Stadtführungen aber nicht dauern, sie sind mit eineinhalb Stunden angesetzt und werden über das Bürgerbüro der Stadt vermittelt.

Wichtig ist dem Team des Heimatvereins, künftigen Teilnehmern an Stadtführungen auch zu berichten, was beim Rundgang nicht zu sehen ist. Da gibt es etwa mit der Sültsoid zwischen Upsprunge und Salzkotten das einzige noch erhaltene Salzflora-Gebiet im nordwestdeutschen Binnenland.

Ebenso werden das Wasserschlösschen Dreckburg oder die Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen an der Paderborner Straße, die schon mehr als 160 Jahren segensreich in Salzkotten wirkt, bei den künftigen Führungen nicht ohne Erwähnung bleiben.

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Premiere gelungen

Sonntag, 15. September 2019 22:14

tour1Die Premiere der „Sälzer Stadttour“ am letzten Mittwoch ist bestens gelungen, die über 50 Teilnehmer waren begeistert und die Offiziellen mehr als zufrieden. Am Heimathaus wurden die Teilnehmer gleich dreifach begrüßt. Bürgermeister Michael Dreier unterstrich, dass die Stadt in enger Zusammenarbeit mit dem Heimat- und Verkehrsverein sowie dem Sälzerkollegium die Salzgeschichte der Stadt wieder in den Blickpunkt rücken will – wie einst in den Mauern der Stadt aus Sole Salz wurde, soll wieder erlebbar werden. Regionalmanager Hans-Jürgen Altrogge (Südliches Paderborner Land) begrüßte, dass Salzkotten bei der Bildungsoffensive „Stadt- und Landtouren – Wirtschaft in der Region erleben“ mit eingestiegen ist und ein Eckpfeiler für das südliche Paderborner Land werden kann. „Dieses Pilotprojekt, was wir in Kooperation mit der Bürgerinitiative Lebenswertes Bördeland und Diemeltal e.V. bereits erfolgreich auf den Weg gebracht haben, soll möglichst vielen Menschen die Möglichkeit geben, einen tieferen Einblick in die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verflechtungen regionalen Wirtschaftens in ihrer Heimatregion früher und heute zu bekommen“ so Altrogge abschließend, wobei er tour2schmackhafte Kleinigkeiten aus der Region servieren ließ. Heimatvereinsvorsitzende Marianne Witt-Stuhr ging kurz auf das entstehende Salzmuseum ein und streifte die Salzgeschichte und deren Bedeutung für die Identität der Sälzerstadt gestern, heute und morgen. Dann startete sie zusammen mit Helmut Steines den Salzpfad durch die Innenstadt, während am Kütfelsen schon die Siedepfanne zur Demonstration brodelte. [...]

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Altes Salzgefäß bereichert die Sammlung des Salzmuseums

Freitag, 25. Januar 2019 11:22

Salzkotten (H.Steines) Das Jahr 1974 hat einen besonderen Stellenwert in der Chronik des Heimatvereins Salzkotten. Da wurde nämlich die 1817 erbaute Mädchenschule im Rund der Johanneskirche, die stark vom Verfall bedroht war, von der Stadt dem Heimatverein überlassen. Ohne große Mittel zu haben oder zu bekommen wurde die Renovierung zu einer gewaltigen Aufgabe. Der Verein wuchs an diesem  ehrenamtlichen Projekt  und mit ihm der Zusammenhalt. Ehrenvorsitzender Dr. Walter Hemmen erinnert sich: „Wir haben das gesamte Gebäude umgekrempelt und statisch gesichert. Allein 65 Lastwagen mit Schutt und Entrümpelung rollten damals zur Deponie. Niedrige Kellerräume bekamen gehfähige Höhen und viele marode Eichenbalten wurden ersetzt. Die Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung war hervorragend, auch in der Bevölkerung fanden wir viel Zuspruch und Unterstützung. Die Zahl der Mitglieder wuchs in dieser Zeit erheblich. Nach langjähriger Arbeit fand dann am 27. März 1982 die feierliche Einweihung statt. Unsere Arbeit fand aber auch auf hoher Ebene Anerkennung, denn  wir erhielten für unser „Denkmal für Eigenleistung“  den Konrad Adenauer Preis.“ [...]

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Geschichte zum Schmecken

Dienstag, 26. Juni 2018 17:40

Bei der Premiere der Sälzer Stadttour im September wird nicht nur Salz gesiedet

salzpfanneSalzkotten. Einmal Salz sieden wie die Sälzer in grauer Vorzeit und dabei noch jede Menge über die Bedeutung des “weißen Goldes” für die Stadt am Hellweg erfahren, können bis zu 50 Interessierte bei der Sälzer Stadttour am Mittwoch, 12. September.

Gleich nach Feierabend dreht sich bei dem neuen Angebot der Stadt Salzkotten und des Regionalforums Südliches Paderborner Land alles rund um das Thema Salz. Es wird nicht nur gesiedet sondern auch kulinarisch geschlemmt. Zum Auftakt wird die Heimatvereins-Vorsitzende Marianne Witt-Stuhr mit ihren Zuhörern eine kleine Zeitreise durch die Historie der Sälzerstadt unternehmen. “Ich möchte Geschichte erlebbar machen. Mir ist der Blick auf das Besondere der Stadt wichtig und es können auch viele Fragen gestellt werden”, so Witt-Stuhr. Dabei darf auch ein Blick auf die Bauarbeiten am neuen Salzmuseum geworfen werden. [...]

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Kulturtour nach Einbeck – die Stadt des Fachwerks und des Bieres

Samstag, 9. Juni 2018 11:07

Das heutige Stadtbild von Einbeck wurde besonders durch das Spätmittelalter geprägt. Aber wie lebten die Menschen damals und wie speziell die Kinder im Mittelalter? Was können uns die alten Gemäuer, Plätze und anderen Orte erzählen über deren Lebensweisen? Auf dem Entdeckungsrundgang durch alte Gassen sind wir gemeinsam solchen Fragen nachgegangen.

Klingende Münze mit gutem Bier

Treffen der ersten Gruppe am Marktplatz

Treffen der ersten Gruppe am Marktplatz

Überall in der Innenstadt stößt man auf Einbecks Biergeschichte. 1616 gab es 742 Bürger-Brauhäuser in der Stadt. Diese farbenprächtigen Gebäude mit ihren großen, rundbogigen Toreinfahrten prägen noch heute das Bild der Altstadt. Und schon Martin Luther lobte auf dem Reichstag in Worms 1521 das Einbecker Bier: “Der beste Trank, den einer kennt, der wird Einbecker Bier genennt”. Wir werden hören und sehen und, wer will, auch schmecken, was es  über das Einbecker Bier zu erfahren gibt und in eine Zeit eintauchen, als die breite Masse der Bevölkerung noch mit Naturalien bezahlte und silberne Taler oder Goldgulden nur wenige kannten.

»Kittel, Kutten, Samt und Seide«

Auf der Pirsch durch die Gassen der Altstadt entdeckten die Kinder viele Details an Häusern, Giebeln oder Türen und lernen spielerisch Einbecks Geschichte kenn en. Wie kam das Wasser in die Stadt? Was aßen die Kinder zum Frühstück? Gab es schon Kühlschränke? Warum waren Ratten eine Plage? Unsere Kulturkids konnten an diesem Tag mit viel Spaß viel lernen!

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