Die Sültsoid

Ein Naturschutzgebiet der besonderen Art

Die “Sültsoid” ist ein etwa 16 Hektar großes Naturschutzgebiet südöstlich von Salzkotten. Stark solehaltige Quellen machen es zu einem Binnensalzgebiet von hoher Bedeutung und großer Seltenheit. Die meisten der wenigen ursprünglichen Salzgebiete Mitteleuropas wurden in den 1960er bis 1990er Jahren durch Bautätigkeit zerstört.

Auffällig sind besonders zwei größere nahezu vegetationsfreie Flächen, die sich schon nach wenigen Tagen Trockenheit auf Grund von Salzausblühungen “schneeweiß” färben. Die solehaltigen Quellen haben im Feuchtgebiet mehrere Sinterhügel gebildet.

Einmalig in Nordwestdeutschland ist dieses Naturschutzgebiet auf Grund der salzliebenden Pflanzen (”Halophyten”). Auf den salzhaltigen Böden hat sich eine spezielle Fauna und Flora entwickelt, die sonst nur auf den Salzwiesen an der Nordseeküste vorkommt.

In der”Sültsoid” konnten bislang rund 300 Pflanzenarten ermittelt werden, darunter eine sehr hohe Zahl gefährdeter Pflanzen. Beinahe zehn Prozent sind vom Aussterben bedroht. Sie gelten als “gefährdete Pflanzenarten Nordrhein-Westfalens” und werden in der sogenannten “Roten Liste” geführt. Einige der Halophyten in der Sültsoid sind die Salzaster (Aster tripolium), die Salz-Schuppenmiere (Spergularia marina), die Salz-Bunge (Samolus valerandi) und die Salz-Schwaden (Puccinella distans). Als eine weitere typische Salzpflanze ist auch der Wilde Sellerie (Alpium graveolens), die Wildform einer Gemüsewürzpflanze anzusehen.

In den Salzwiesen sind auch auf Salz spezialisierte Tierarten anzutreffen, wie z.B. der Salzkäfer. Für die Erhaltung der seltenen Pflanzen und Tiere ist eine schonende Landwirtschaft überlebensnotwendig. Die “Sültsoid” wird daher schon lange extensiv Grünland bewirtschaftet.