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“Geschichte erlebbar machen”

Mittwoch, 6. Juni 2018 18:55

INTERVIEW: Marianne Witt-Stuhr zur Ausstellung (Text und Foto: Neue Westfälische)
Salz und Sole
Wirbt für die Sälzerstadt | FOTO: REINHARD ROHLF
Salzkotten. Ein Monat lang war die Dreckburg das Salz-Geschichts-Zentrum Salzkottens. Über die Ausstellung “Sole und Salz”, die an diesem Wochenende (Samstag von 14 bis 17 Uhr, Sonntag von 11 bis 17 Uhr) zum letzten Mal zu sehen ist, sprach Heimatvereins-Vorsitzende Marianne Witt-Stuhr mit Simone Flörke.


Wie lief die Ausstellung in der Dreckburg bislang?

MARIANNE WITT-STUHR: Mit unserem ehrenamtlichen Ausstellungsprojekt sind wir sehr zufrieden. Es gab viele aktive Heimatfreunde, die unsere Arbeit bereicherten. Bislang waren samstags und sonntags etwa 500 große und kleine Gäste aus Salzkotten in der Burg zu Gast – darunter sind auch Kinder der Liboriusgrundschule, der Montessorischule und der Philipp-Korte-Realschule.

Warum ist es so wichtig, dass die Menschen über die Salz-Geschichte Salzkottens Bescheid wissen?
WITT-STUHR: Die Beschäftigung mit der Stadtgeschichte führt letztlich auch zu einer stärkeren Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt. Wir beschäftigen uns deshalb nicht nur mit der Vergangenheit, sondern haben gemeinsam mit der Stadt Salzkotten und wichtigen Initiativen, wie dem vor kurzem gegründeten Sälzerkollegium, auch die Zukunft fest im Blick. Wir wollen die über tausendjährige Salzgeschichte für die Menschen erlebbar machen – damit stellt sich auch die Frage: Wie wohnten, arbeiteten, lebten die Menschen in früherer Zeit? Wo finden sich heute noch bauliche Zeitzeugen, die uns einen Blick in den Alltag werfen lassen?

Was fasziniert Sie ganz persönlich daran?
WITT-STUHR: Dass Salz einst fast so wertvoll war wie Gold und deshalb auch als “weißes Gold” bezeichnet wurde, kann man sich heute kaum noch vorstellen. Salz ist schließlich in jedem Supermarkt günstig zu bekommen. Viele Jahrhunderte lang war das aber ganz anders – Salz war teuer und begehrt. Seine Gewinnung beaufsichtigten spezialisierte Fachkräfte. Mit Salz verdiente man hier viel Geld: Adelige, Klöster und Bürger waren vom weißen Gold am Hellweg abhängig. Seine Gewinnung bedeutete aber auch gefährliche Schwerstarbeit für Sälzer, Handwerker und Tagelöhner.

An diesem Wochenende wird die Ausstellung zum letzten Mal gezeigt. Auf was können sich die Besucher an diesen beiden Tagen freuen?
WITT-STUHR: In der Burg entdecken die Besucher die ganze Welt des Salzes – mit Arbeitsgeräten, kostbaren Salzgefäßen und einem spannenden Theaterstück, das die Kinder der Liboriusgrundschule im Saal der Dreckburg am Sonntag, 29. Mai, um 15 Uhr aufführen werden. Alle großen und kleinen Besucher sind dazu eingeladen. Übrigens sind die ältesten Exponate mehr als 2.500 Jahre alt. Wir haben in der Ausstellung aber auch Kuriositäten, wie Rezepte vom Salzpfarrer Philipp Korte gegen Läuse und für guten Branntwein.

Was plant der Heimatverein Salzkotten als nächstes? Und wie weit ist das Salzmuseum gediehen?
WITT-STUHR: Die Ausstellung Sole und Salz ist eine wichtige Grundlage für unsere geplante Dauerausstellung, die wir künftig im Sälzermuseum präsentieren möchten. Zurzeit werden die Räume der alten Mädchenschule am Kirchplatz mit Fördermitteln aus dem Leader-Programm für die museale Nutzung umgestaltet. Gemeinsam mit der Stadt und Kulturschaffenden könnte sich das Salzmuseum als kulturelles Zentrum für und mit den Bürgern entwickeln. Das Museum als Ort der Geschichtsforschung, Darstellung und Präsentation der Stadtgeschichte soll fest in der Öffentlichkeit verankert werden.

Ingenieur im Priestergewand

Dienstag, 1. Februar 2011 14:59

Heimatverein würdigt Pfarrer Philipp Korte mit umfangreicher Ausstellung
Von Marion Neesen – Westfälisches Volksblatt (Text und Fotos)

S a l z k o t t e n . Manchmal hilft der Zufall, und dann muss die Geschichte ganz neu geschrieben werden. So weit sind die Geschichtsforscher im Salzkottener Heimatverein zwar noch nicht, aber in den nächsten Monaten werden sie so manche Neuigkeit ans Licht befördern. Auf einem Dachboden der Grafen von Westphalen in Fürstenberg schlummerten eine halbe Ewigkeit zahlreiche Akten, die einen ganz neuen Blickwinkel auf die Salzkottener Salzgeschichte erlauben. Vor zwei Jahren wurden sie entdeckt und befinden sich inzwischen im Westfälischen Adelsarchiv in Münster, wo nun auch die Salzkottener Geschichtsfreunde den Fund entdeckten. »Erstmals haben wir jetzt Einblick in Protokolle, Rechnungen, Lohnbücher und Personenstandsunterlagen«, schwärmt die Vorsitzende des Heimatvereins, Marianne Witt-Stuhr, von diesem historischen Schatz. Die Entdeckung kommt den Heimatfreunden gerade recht. Denn am30. April wollen sie in der Dreckburg eine umfassende Ausstellung über einen der berühmtesten Söhne der Stadt, Pfarrer Philipp Korte, eröffnen. Am 3. Dezember 2010 jährte sich sein Geburtstag zum 280. Mal. Die Ausstellung soll über sein Leben und Wirken in Salzkotten sowie das Salinenwesen berichten. »Wir wollen keine theoretische, sondern eine lebendige Ausstellung mit vielen Exponaten präsentieren«, sagt Erhard Christiani, der Räume in der Dreckburg zur Verfügung stellen wird. So werden Modelle der Siedehäuser, Salzfässer und Arbeitsgeräte zu sehen sein. [...]

Die Dreckburg

Sonntag, 1. Juni 2008 17:42

Eine Festung feiert ihren 650. Geburtstag

Detail vom Jungbrunnenfresko

Vor den Toren Salzkottens befindet sich eine Turmburg aus dem 14. Jahrhundert, die Dreckburg. Die Stadt Salzkotten erwarb im Jahr 2000 dieses mittelalterliche Gebäude zusammen mit zahlreichen Wirtschaftsbauten aus dem 19. und 20. Jahrhundert von der Familie von Westphalen. Noch heute ist diese Burg in ihrer ursprünglichen Form erhalten. [...]