Beitrags-Archiv für die Kategory 'Ausstellungen'

Altes Salzgefäß bereichert die Sammlung des Salzmuseums

Freitag, 25. Januar 2019 11:22

Salzkotten (H.Steines) Das Jahr 1974 hat einen besonderen Stellenwert in der Chronik des Heimatvereins Salzkotten. Da wurde nämlich die 1817 erbaute Mädchenschule im Rund der Johanneskirche, die stark vom Verfall bedroht war, von der Stadt dem Heimatverein überlassen. Ohne große Mittel zu haben oder zu bekommen wurde die Renovierung zu einer gewaltigen Aufgabe. Der Verein wuchs an diesem  ehrenamtlichen Projekt  und mit ihm der Zusammenhalt. Ehrenvorsitzender Dr. Walter Hemmen erinnert sich: „Wir haben das gesamte Gebäude umgekrempelt und statisch gesichert. Allein 65 Lastwagen mit Schutt und Entrümpelung rollten damals zur Deponie. Niedrige Kellerräume bekamen gehfähige Höhen und viele marode Eichenbalten wurden ersetzt. Die Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung war hervorragend, auch in der Bevölkerung fanden wir viel Zuspruch und Unterstützung. Die Zahl der Mitglieder wuchs in dieser Zeit erheblich. Nach langjähriger Arbeit fand dann am 27. März 1982 die feierliche Einweihung statt. Unsere Arbeit fand aber auch auf hoher Ebene Anerkennung, denn  wir erhielten für unser „Denkmal für Eigenleistung“  den Konrad Adenauer Preis.“ [...]

Auf der Spur des weißen Goldes

Freitag, 29. April 2011 22:38


Ausstellung “Sole und Salz” in der Dreckburg Salzkotten / Samstags und sonntags im Mai geöffnet

Von Simone Flörke – Neue Westfälische

Heinz Fricke, Helmut Steines, Ludwig Knust und Sigrid Brand-Rempe (Heimatverein) zusammen mit Gerhard Sprink (v. l.), der das Modell in jahrelanger Kleinarbeit gebaut hat, vor ihm das Gradierwerk. (Foto Rohlf, NW)Salzkotten. In jedes der rund 100 kleinen Holzgebäude hat Gerhard Sprink 20 bis 30 Stunden Zeit und Arbeit investiert, in den Bau des Gradierwerkes nach eigenem Bekunden sogar drei Monate. Das Modell der Innenstadt Salzkottens anno 1925 im Maßstab 1:200 ist einer der Hingucker der neuen Ausstellung “Sole und Salz”, mit der der Heimatverein auf die Spur des weißen Goldes in der alten Sälzerstadt geht.

Sie wird heute Abend in der Dreckburg eröffnet und ist am Samstag und Sonntag erstmals für Besucher geöffnet (siehe Infokasten). Anhand von 200 bis 300 zum Teil wertvollen Exponaten, die laut der Vorsitzenden Marianne Witt-Stuhr “zum großen Teil aus bislang nicht veröffentlichtem Privatbesitz stammen”, 17 thematisch gefassten Schautafeln sowie Vitrinen mit Dokumenten wird die lange Geschichte der Salzgewinnung in Stadt und Region und die entstandene Kultur thematisiert. Ein großer Bereich mit vier Tafeln ist dem Salzkottener “Salz-Promotor” Pfarrer Philipp Korte (1730 bis 1803) gewidmet, der sich wissenschaftlich mit der Salzgewinnung befasste und sie modernisierte. Er war von Fürstbischof Wilhelm Anton von der Asseburg (zuhause auf der Dreckburg) eingesetzt worden.

Im Eingangsbereich der Burg steht das drei Meter lange mechanische Modell eines Gradierwerkes, das aus Bad Salzuflen kommt. Zudem sind Versteinerungen aus der Saline, eine alte Salzwaage von 1704, wertvolle Salzgefäße inklusive Tafelkultur, eine Salzsiedepfanne sowie die preisgekrönte Unterrichtseinheit aus der Philipp-Korte-Realschule Salzkotten von Beatrix Gierling zu sehen.

“Die Nutzung der Salzquellen in Salzkotten wird bereits in einer Urkunde von 1160 erwähnt”, erklärt die Vorsitzende. “Damals gab es die Stadt noch gar nicht, die erst 1247 gegründet wurde. Wohl aber eine Sälzersiedlung.” Sie verweist auf das Kloster Hardehausen, in dessen Auftrag mehr als 300 Laienmönche tätig waren, die auch in Salzkotten die Salzproduktion vorantrieben. “Hier gab es einen eigenen Salzmeister.” Später habe das Handwerk der Salzgewinnung ganze Familien, sogar die Frauen und Kinder beschäftigt, vom Tagelöhner bis zum Holzknecht. “Die Saline war ein großer Wirtschaftsbetrieb.” Man stehe mit der Forschung aber noch am Anfang, sagt Witt-Stuhr und ist hocherfreut, dass man auf dem Dachboden beim Grafen von Westphalen in Fürstenberg über 500 bis ins 16. Jahrhundert zurückreichende Akten wiedergefunden hat. Viele neue Quellen auch für die Heimatforscher aus Salzkotten. Für Bürgermeister Michael Dreier ist das Salz “die Identität der Stadt”, “das, was sie ausmacht, wodurch sie groß geworden ist”. Ein Alleinstellungsmerkmal und “touristisches Aushängeschild”. Um das Thema Salz wieder be-greifbar zu machen, habe man auch das Sälzerkollegium wieder ins Leben gerufen.

Am ersten Ausstellungs-Sonntag spielen Schüler der Montessori-Schule Salzkotten um 14 Uhr und um 15 Uhr Theater: “Die Prinzessin und das Salz”.

Sole und Salz – eine Zeitreise in die Salzgeschichte der Stadt Salzkotten

Mittwoch, 20. April 2011 12:11

Sole und Salz – Die Geschichte des weißen Goldes in Salzkotten
Ausstellung in der Dreckburg eröffnet am 29. April

Das Gradierwerk im 19. Jahrundert an der Geseker Straße. (Quelle Dr. Walter Hemmen)

Das Gradierwerk im 19. Jahrhundert an der Geseker Straße. (Quelle Dr. Walter Hemmen)

Dass Salz einst fast so wertvoll war wie Gold und deshalb auch als „weißes Gold” bezeichnet wurde, kann man sich heute kaum noch vorstellen.  Salz ist schließlich in jedem Supermarkt günstig zu bekommen. Viele Jahrhunderte war das aber ganz anders – Salz war teuer und begehrt. Seine Gewinnung beaufsichtigten spezialisierte Fachkräfte. Mit Salz verdiente man viel Geld. Salzkotten – schon der Name der Stadt am Hellweg macht bis heute deutlich, was für die Menschen lange Zeit am wichtigsten war: das Salz und seine Gewinnung. Die lange Geschichte der Salzgewinnung in Salzkotten ist das Thema einer Sonderausstellung auf der Dreckburg vor den Toren Salzkottens.

Die Ausstellung wird durch wertvolle Exponate (die zu einem großen Teil aus bislang nicht veröffentlichtem Privatbeitz stammen) bereichert. Sie berichten anschaulich über die historische Salzgewinnung am Hellweg. Erste Spuren der Nutzung des Salzes gehen bis in das Mittelalter zurück Die Nutzung der Salzquellen in Salzkotten wird bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 1160 erwähnt. Lieferant für das „weiße Gold“ in Salzkotten war die „Unitas-Quelle“, die auf dem heutigen Marktplatz entspringt. Im Jahr 1247 erhielt die Sälzersiedlung Salzkotten das Stadtrecht. Diese Privilegien ermöglichten den schnellen Aufstieg der Salzstadt im Hochstift Paderborn. Ohne ihr Salz und ihre Saline hätte die Geschichte unserer Stadt sicher einen anderen Verlauf genommen. Jahrhundertelang war Salz Quelle für Macht, Reichtum und bürgerliches Selbstbewusstsein.

Mittelalterliche Grabungsfunde, wertvolle Urkunden aus der Saline Salzkotten und verschollen geglaubte Exponate aus dem Nachlass von Pastor Philipp Korte, der als Ingenieur auch das Salzwesen in Salzkotten revolutionierte, dokumentieren die große Bedeutung der Salzstadt für das Hochstift Paderborn.  Die Burgtore der Dreckburg öffnen sich für die Besucher der Ausstellung Sole und Salz am 30. April ab 14 Uhr und am 1. Mai ab 11 Uhr. Die Ausstellung ist im Mai samstags von 14.00 bis 17.00 Uhr und sonntags von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr zu sehen. Für Familien wird an drei Sonntagen um 15.00 Uhr eine Führung angeboten.

Ingenieur im Priestergewand

Dienstag, 1. Februar 2011 14:59

Heimatverein würdigt Pfarrer Philipp Korte mit umfangreicher Ausstellung
Von Marion Neesen – Westfälisches Volksblatt (Text und Fotos)

S a l z k o t t e n . Manchmal hilft der Zufall, und dann muss die Geschichte ganz neu geschrieben werden. So weit sind die Geschichtsforscher im Salzkottener Heimatverein zwar noch nicht, aber in den nächsten Monaten werden sie so manche Neuigkeit ans Licht befördern. Auf einem Dachboden der Grafen von Westphalen in Fürstenberg schlummerten eine halbe Ewigkeit zahlreiche Akten, die einen ganz neuen Blickwinkel auf die Salzkottener Salzgeschichte erlauben. Vor zwei Jahren wurden sie entdeckt und befinden sich inzwischen im Westfälischen Adelsarchiv in Münster, wo nun auch die Salzkottener Geschichtsfreunde den Fund entdeckten. »Erstmals haben wir jetzt Einblick in Protokolle, Rechnungen, Lohnbücher und Personenstandsunterlagen«, schwärmt die Vorsitzende des Heimatvereins, Marianne Witt-Stuhr, von diesem historischen Schatz. Die Entdeckung kommt den Heimatfreunden gerade recht. Denn am30. April wollen sie in der Dreckburg eine umfassende Ausstellung über einen der berühmtesten Söhne der Stadt, Pfarrer Philipp Korte, eröffnen. Am 3. Dezember 2010 jährte sich sein Geburtstag zum 280. Mal. Die Ausstellung soll über sein Leben und Wirken in Salzkotten sowie das Salinenwesen berichten. »Wir wollen keine theoretische, sondern eine lebendige Ausstellung mit vielen Exponaten präsentieren«, sagt Erhard Christiani, der Räume in der Dreckburg zur Verfügung stellen wird. So werden Modelle der Siedehäuser, Salzfässer und Arbeitsgeräte zu sehen sein. [...]