Die Heimatgeschichte war sein Steckenpferd

Heimatfreund Franz-Josef Ewers ist tot

Pressebeitrag der Neuen Westfälischen (7.1.2007)
Salzkotten. Am Neujahrstag verstarb im Alter von 82 Jahren Stadtoberamtsrat a. D. Franz-Josef Ewers. Ewers Name ist eng mit der Stadt Salzkotten verbunden. Nach Kriegsdienst, Gefangenschaft und Lazarettaufenthalt heimgekehrt, begann er im Dezember 1947 seine Tätigkeit beim Amt Salzkotten-Boke. Er besuchte Lehrgänge, legte Verwaltungsprüfungen ab und wurde 1961 Beamter des gehobenen Dienstes. Ewers bewährte sich an mehreren Stellen verschiedener Ämter.

1963 wurde ihm die Leitung des Rechnungsprüfungsamtes übertragen und 1966 dann die Leitung des Hauptamtes. Gleichzeitig bestellte ihn die Amtsvertretung zum allgemeinen Vertreter des Amtsdirektors, 1975 der Rat der neu gebildeten Stadt zum 1. Vertreter des Stadtdirektors bis zu seinem Ausscheiden Ende 1983.

Franz-Josef Ewers hat sich in den 36 Jahren vielfältigen, auch neuen Aufgaben gestellt, die er stets engagiert und zielstrebig erledigte. Verantwortungsbewusstsein, Genauigkeit, korrektes Handeln gegenüber jedem, große Fachkenntnisse zeichneten ihn aus. Für Rat und Hilfe der Bürger hatte er stets Verständnis. Er erfüllte mehr als seine Pflicht, er widmete sich seinen Aufgaben mit ganzer Kraft und Hingabe, was bei seiner Kriegsverletzung besonders zu würdigen ist. Alle, die ihn kennen gelernt haben, haben sein zufriedenes, bescheidenes, ausgeglichenes und liebenswürdiges Wesen geschätzt.

Wie im Rathaus war er auch in seiner Freizeit bereit, sein Wissen und Können den Bürgern zur Verfügung zu stellen. Besonders der Heimatverein wusste seine Arbeit und die Erforschung die Geschichte seiner Heimatstadt über fast sechs Jahrzehnte zu schätzen. Dazu zählen unter anderem der Aufbau eines Stadt- und Heimatarchivs, sowohl mit schriftlichen Quellen wie auch mit Fotos. Neben Veröffentlichungen seiner Forschung war er 1970 Mitherausgeber des Buches “Stadt und Amt Salzkotten”.

Viele Familien, die ihre Wurzeln in Salzkotten hatten, sind ihm dankbar für seine Forschungen und gewissenhaften Angaben zu ihren Fragen aus den vergangenen 400 Jahren, auch zu Lebensläufen bekannter Salzkottener, wie zum Beispiel den Familien Bocer, Blome, Prüssen oder Kellerhoff.

Nach seiner Pensionierung widmete er sich dem Pfarrarchiv von St. Johannes, er ordnete und verwaltete es in den vergangenen 20 Jahren. Er war stets hilfsbereit, wenn Menschen Auskunft suchten über ihre Vorfahren und erstellte druckreife Zusammenfassungen der nachweisbaren Geschichte, etwa von der Liboriuskapelle, der Orgel in St. Johannes, der Friedhöfe oder der schriftlich nachweisbaren Arbeiten am Kirchenschiff und am Kirchturm St. Johannes. Er verband sein umfassendes Wissen mit dem, was er selbst quellenkritisch erforscht hatte.

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